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Wenn Zahlen erzählen: Ludwig von Anjou und seine Rechnungsbücher von 1370 bis 1379

Sarah Noethlichs

Sarah Noethlichs, Wenn Zahlen erzählen: Ludwig von Anjou und seine Rechnungsbücher von 1370 bis 1379, Beihefte der Francia n° 86, Ostfildern, Thorbecke, 2018.

Extrait de l’article

Diese Studie beschäftigt sich mit zwei eher ungewöhnlichen Themen: zum einen mit dem besonders in der deutschen Mediävistik weitgehend unbekannten Fürsten Lud-wig von Anjou (1339–1384), zum anderen mit seinen fünf noch erhaltenen Rechnungsbüchern aus dem Zeitraum von 1370 bis 1379.
Während das 14. Jahrhundert generell und vor allem die Zeit des Hundertjährigen Krieges gut aufgearbeitet ist, so gilt dies nicht für Ludwig von Anjou: Er ist der einzige Sohn König Johanns II., dem bis heute keine Monografie gewidmet wurde. Neben seinem älteren königlichen Bruder Karl V. (1338–1380) sind im Gegensatz zu Ludwig auch seine jüngeren Brüder, Johann I. von Berry (1340–1416) und Philipp II. der Kühne, Herzog von Burgund (1342–1404), umfassend erforscht.
Historische Arbeiten, die Rechnungsbücher als Hauptquelle benutzen, sind eher selten. Dies ist umso erstaunlicher, als es kaum eine ähnlich informative, reichhaltige Quellenart gibt, die so neutral, aber auch unverblümt die Realität spiegelt (wenn man davon ausgeht, dass die Zahlen nicht manipuliert wurden). Über Rechnungsbücher erhält man einen anderen Blick auf historische Ereignisse. Dies ist auch der Versuch dieser Studie: Inwieweit kann man sich einem mittelalterlichen Menschen vorwiegend durch Zahlen nähern? In unserem heutigen Zeitalter, in dem ein Großteil unseres Lebens von Algorithmen bestimmt wird, eine durchaus aktuelle Frage.

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