MEFISTO - Medici-Frauen Interdisziplinär : Soziale Rollen, kultureller Transfer, mäzenatisches Oeuvre
Christina Strunck (dir.)
Présentation
Während die Männer der Florentiner Medici-Dynastie bereits Generationen von Historikern und Kunsthistorikern intensiv beschäftigt haben, erfahren die beträchtlichen kulturellen Aktivitäten ihrer Frauen erst in jüngster Zeit verstärkte Aufmerksamkeit. Im Rahmen des DFG-Förderprogramms für wissenschaftliche Netzwerke hat sich nun eine internationale und interdisziplinäre Arbeitsgruppe konstituiert, die sich speziell mit den „Medici-Frauen" des 15. bis 18. Jahrhunderts befasst.
Unter „Medici-Frauen" werden dabei zum einen Frauen verstanden, die in die Florentiner Dynastie einheirateten (z. B. die Grossherzoginnen), zum anderen geborene Mediceerinnen, die an andere Höfe verheiratet wurden (etwa die französischen Königinnen Caterina und Maria de’ Medici).
Es soll untersucht werden, welche Rolle diese Frauen im höfischen Kulturtransfer spielten, welche in Kunstwerken formulierten Erwartungen an sie herangetragen wurden, wie sie sich mit solchen Rollenmodellen auseinandersetzten und welche Absichten sie mit ihren eigenen mäzenatischen Aktivitäten verfolgten.
Die Mitglieder des Netzwerks sind (in alphabetischer Folge):
– Prof. Dr. Sheila ffolliott (George Mason University, Fairfax, Virginia)
– Dr. des. Jutta Götzmann (Deutsches Historisches Museum, Berlin)
– Dr. Philine Helas (Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom)
– Dr. des. Ilaria Hoppe (Humboldt-Universität, Berlin)
– PD Dr. Ulrike Ilg (Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut)
– Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz)
– Dr. Sigrid Ruby (Justus-Liebig-Universität Giessen)
– Dr. des. Eike D. Schmidt (The Getty Center, Los Angeles)
– Prof. Dr. Matthias Schnettger (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz)
– Dr. Francesco Solinas (Collège de France, Paris)
– Prof. Dr. Andreas Tönnesmann (Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, ETH Zürich)
– Dr. Christian Wieland (Albert-Ludwigs-Universitât Freiburg i. Brsg.)
Initiatorin und Sprecherin des Netzwerks ist Dr. Christina Strunck (Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut fùr Kunstgeschichte, Rom).
Innerhalb der dreijährigen Förderperiode werden drei Arbeitstreffen stattfinden. Das erste Treffen (am 29./30.9.2006) hatte die rites de passage der Medici-Frauen zum Thema, d. h. die zeremonielle und künstlerische Überhöhung von zentralen biographischen Wendepunkten.
Bei einem „Schreib-Workshop" in der Villa Vigoni (3.-6.9.2007) ging es um die Erarbeitung eines Handbuchs, das Biographie und Mäzenat der wichtigsten Medici-Frauen vorstellt.
Die dritte Tagung (15-17. Oktober 2008, Florenz) wird zusammenfassend die Rolle der Mediceerinnen im höfischen Kulturtransfer beleuchten.
Es ist beabsichtigt, die Ergebnisse der Gruppenarbeit in einem Sammelband zu präsentieren.