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Die maison de plaisance: Landhäuser in der Ile-de-France (1660 - 1730)

Katharina Krause

Krause, Katharina, " Die maison de plaisance: Landhäuser in der Ile-de-France (1660 - 1730) ", Kunstwissenschaftliche Studien, vol. 68, Munich, Berlin, Deutscher Kunstverlag, 1996

Extrait de l’introduction

Ein ländlich gekleidetes, doch vornehmes Paar, der Herr mit lässig über die Schulter geworfener Pelerine, die Dame ihren langen Mantel schürzend, steigt die erste Stufe einer ins Nichts des leeren Bildgrundes führenden Treppe hinauf. (Abb. 1) Nur eine dünne Linie trennt diese Radierung Jean Audrans nach Watteau von den Landschaftsausschnitten, die mögliche Aufenthaltsorte für das Paar angeben. Der linke Flügel eines wohl mannshoch zu denkenden Tors aus eisernen Stäben hängt in einem aus Quadern und Ziegeln aufgemauerten, ein wenig verfallenen Pfosten. Auf einem Medaillon geben ein Greif und ein Falke die Torwächter ab, eine Gruppe zweier sich balgender Putti bildet die Bekrönung des Tors. Dahinter sind mit flüchtigem Federstrich Bäume angedeutet, die in den Bildraum des Paares hineinragen. Dieser überschneidet die Landschaft der rechten Seite, deren Boden höher als links, mit der Papierkante, ansetzt. Anstelle des rechten Türflügels lagert hier eine Sphinx unter einem alten Baum. Im Hintergrund ist ein antikischer Rundbau zu sehen. Von oben her faßt ein Boiserien- oder Deckenmotiv, dessen Varianten sich aus einer Bourbonenlilie entwickeln, die Radierung ein.

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