Tarascon als Residenz Renés von Anjou
Ilse Maria Freudenthaler
Ilse Maria Freudenthaler, “Tarascon als Residenz Renés von Anjou,” Mitteilungen der Residenzen-Kommission, vol. 9, 2, 1999, p. 17-22.
Extrait de l’article
In der Forschung ist es seit langem bekannt, daß die zwischen Avignon und Arles gelegene provenzalische Kleinstadt Tarascon zu den Residenzen des "guten Königs" René von Anjou (1409-1480) gehörte. Allerdings lag bislang keine wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema vor. So habe ich 1998 in meiner von Herrn Prof. Dr. Bernhard Schimmelpfennig (Universität Augsburg) betreuten Magisterarbeit1 versucht, dieses Phänomen mit dem Instrumentarium der modernen Hof- und Residenzenforschung von zwei Seiten her näher zu beleuchten: zum einen wurde Tarascon als Residenzstadt untersucht, zum anderen stand das Château von Tarascon als Ort „gehobenen
Wohnens“ im Mittelpunkt. Der erste Teil meiner Arbeit befaßte sich mit dem Problemkomplex Stadtförderung, Wirtschaftsförderung und Beziehung der Fürstenfamilie zur Stadtbevölkerung. Dazu zählten die Maßnahmen zur Residenzbildung, genauer gesagt die Beziehung des Königs zu den Kirchen und Klöstern vor Ort, sowie sein Interesse an der Errichtung von Profanbauten.