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K. Abrosimov, Aufklärung jenseits der Öffentlichkeit. Friedrich Melchior Grimms »Correspondance littéraire« (...)

Kirill Abrosimov

Kirill Abrosimov, Aufklärung jenseits der Öffentlichkeit. Friedrich Melchior Grimms "Correspondance littéraire" (1753–1773) zwischen der »république des lettres« und europäischen Fürstenhöfen, Ostfildern, Thorbecke, 2014, (Beihefte der Francia, 77)

Extrait de l’article

Friedrich Melchior Grimms »Correspondance littéraire« , die in vieler Hinsicht eine Ausnahmestellung innerhalb der aufklärerischen Kommunikationskultur innehatte, stellt dennoch keine vollkommen neue, ex nihilo kreierte Kommunikationsform dar.

Vielmehr ist Grimms Unternehmen in einem spezifschen medialen Format verankert, das sich ab den 1730er Jahren herausbildete und in der neueren literaturhistorischen sowie pressegeschichtlichen Forschung unter dem Gattungsbegriff correspondance littéraire verhandelt wird. Erst durch eine genaue Verortung dieses Medientypus im Rahmen des frühneuzeitlichen Kommunikationssystems, die bisher nur in Ansätzen erfolgt ist, werden die Potentiale dieses Mediums sichtbar, die Grimm durch eine teilweise radikale Neuinterpretation für sein Kommunikationsprojekt fruchtbar machen konnte.

Das Alleinstellungsmerkmal der Mediengattung correspondance littéraire besteht darin, dass es sich in erster Linie um einen Informationskanal zwischen der französischen Metropole Paris/Versailles und den europäischen Höfen handelte. Nur wenn es gelingt, die spezifsche Funktion literarischer Korrespondenzen innerhalb der »höfschen Öffentlichkeit« Europas zu bestimmen, können Rahmenbedingungen rekonstruiert werden, unter denen Grimms »Correspondance littéraire« zum einen als eine Institution der république des lettres und zum anderen als eine Kommunikationsplattform der Allianz zwischen der französischen Aufklärerpartei und europäischen princes éclairés agieren konnte.

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