Par les préceptes et par les exemples. Überlegungen zur Ausbildung der Maler im Paris des 17. Jahrhunderts
Katharina Krause
Krause, Katharina, "Par les préceptes et par les exemples. Überlegungen zur Ausbildung der Maler im Paris des 17. Jahrhunderts", dans Zeitschrift für Kunstgeschichte 69, 2006, S. 194-216.
Extrait de l’article
Ein Versuch, systematisch und umfassend von der Pariser Malerausbildung des 17. Jahrhunderts zu handeln, muß scheitern. Zu einer solchen Systematik sollten - modern formuliert - die Geschichte der Lehrgegenstände, ihre Zuordnung zu Fächern, die Geschichte der Lernziele und der didaktischen Verfahren gehören, die einen halbwüchsigen, vielleicht 14jährigen Werkstattlehrling dazu befähigten, zum geachteten Maler des Königs und Akademiemitglied aufzusteigen. Nicht einmal dieses Ausbildungsziel stand das ganze Jahrhundert über unumstritten fest. Denn bis weit in das letzte Drittel des Jahrhunderts hinein war die Lage beherrscht vom Konflikt zwischen der Pariser Malerzunft auf der einen sowie der königlichen Akademie der Maler und Bildhauer auf der anderen Seite. Es war ein Streit, in dem es vor allem um handfeste ökonomische Vorteile auf dem städtischen und demhöfischen >Markt< für Bildwerke ging, weniger um eine grundsätzlich differierende Konzeption von Malerei. Dieser Streit wurde hauptsächlich anhand von Fragen der Ausbildung ausgetragen, so daß sich ein Blick allein auf die didaktischen Konzepte und auf die Praxis der Ausbildung lohnt.
Dieser Blick muß sich auf Ausschnitte beschränken, weil die Partei der Akademiker entschieden mehr an schriftlichen Quellen hinterlassen hat als die der Zunft. So hat sich die Forschung in den letzten Jahren darauf konzentriert, ein Bild von den Vorstellungen der Akademie zu erzeugen, die der Zünfte aber fast ganz vernachlässigt. Immerhin bestand auf Seiten der Akademie einigermaßen Einigkeit darüber, was ein guter Maler beherrschen müsse, auch darüber, daß dies ein großes Programm darstelle.
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