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"Laissez-les aller." Die Herolde und das Ende des Gerichtskampfs in Frankreich

Torsten Hiltmann, Israel Uwe

Torsten Hiltmann, Uwe Israel, "Laissez-les aller". Die Herolde und das Ende des Gerichtskampfs in Frankreich, Francia 34/1, 2007, p. 65-84.

Extrait de l’article

In einem abgelegen edierten und deshalb von der Forschung bislang kaum wahrgenommenen Traktat aus den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts werden den
Herolden Funktionen beim gerichtlichen Zweikampfritual zugeschrieben. Man fragt sich zunächst, ob diese Schilderung fiktiv ist, sollte man die Herolde doch eher im ritterlichen Gefolge bei Banketten, Einzügen und Turnieren erwarten, nicht aber an der Seite von Richtern. Und war der Gerichtskampf damals in Frankreich nicht schon längst außer Gebrauch gekommen, spätestens seit 1386 mit der aus Froissart bekannten Auseinandersetzung zwischen Jean Carrouge und Jacques Le Gris, wie man in älteren Rechtsgeschichten lesen kann2? Tatsächlich fand die Geschichte des Gerichtskampfs mit dieser denkwürdigen Auseinandersetzung nicht ihr Ende. Wie sie sich fortschrieb, welche Rolle hierbei insbesondere den Herolden zukam und was daraus über den französischen Adel und den gerichtlichen Zweikampf zu erfahren ist, soll im folgenden gezeigt werden.

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