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“Konkurrierende Modelle im dynastischen Europa Bourbon – Habsburg – Oranien 1700"

Ulrich Niggemann

Ulrich Niggemann, “Konkurrierende Modelle im dynastischen Europa Bourbon – Habsburg – Oranien 1700", Mitteilungen der Residenzen-Kommission, vol. 17, 1, 2007.

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Unter dem Titel „Konkurrierende Modelle im dynastischen Europa. Bourbon – Habsburg – Oranien 1700“ fand vom 19. bis 21. Oktober an der Philipps-Universität Marburg eine interdisziplinäre Fachtagung statt, die von Prof. Dr. Christoph Kampmann und Dr. Anuschka Tischer (Geschichte der Frühen Neuzeit) sowie Prof. Dr. Katharina Krause und Dr. Eva-Bettina Krems (Kunstgeschichte) gemeinsam veranstaltet wurde. Gefördert wurde die Tagung von der Fritz Thyssen Stiftung und vom Ursula Kuhlmann-Fonds.
Wie Christoph KAMPMANN im Einführungsreferat betonte, hat der Dynastie-Begriff in der geschichtswissenschaftlichen Frühneuzeitforschung in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt, während ihm in der Kunstgeschichte bereits seit längerem eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil wird. So sei die Dynastie als ein Leitfaktor der internationalen Politik der Frühen Neuzeit anzusehen. Auch das erwachende Interesse der Geschichtswissenschaft an Themen der höfischen Repräsentation sei so zu erklären. Der „inszenierte Fürst“ und die unterschiedlichen Rollenmodelle eröffneten neue Forschungsfelder, auf denen etwa nach der Wirksamkeit von Modellen und ihrer Imitation gefragt werden könne. Gerade hier biete sich eine komparatistische Betrachtungsweise an, um die unterschiedlichen Modelle und ihre gegenseitige Beeinflussung einschätzen zu können und die bislang oft vernachlässigten „transhöfischen“ und „transdynastischen“ Diskurse (Eva-Bettina KREMS) zu erfassen. Zwingend erforderlich sei zudem die interdisziplinäre Zusammenarbeit gerade der Geschichtswissenschaft und der Kunstgeschichte. Eben dieser Ansatz sollte mit der Tagung verfolgt werden, wobei das Exemplarische im Vordergrund der Erörterungen stand. Bourbon, Habsburg und Oranien dienten dabei, so KAMPMANN, als Orientierungspunkte, ebenso wie das Jahr 1700. Überhaupt erwies sich auch in den Diskussionen im Anschluß an die Referate immer wieder, daß es sinnvoll war, mit „weichen“, heuristisch offenen Begriffen und Rahmendaten zu arbeiten, die erst im Zuge der weiteren wissenschaftlichen Diskussion präziser gefaßt und umgrenzt werden können.

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