Bestattungszeremonien in der politischen Kultur der Julimonarchie
Verena Kümmel
Kümmel, Verena, "Bestattungszeremonien in der politischen Kultur der Julimonarchie", Francia 41/2014, p. 177-199
Extrait de l’article
In den Räumen des Musée Carnavalet, die den Jahren zwischen 1830 und 1848 gewidmet sind, wird zwei Ereignissen besonders viel Aufmerksamkeit zugestanden: der Julirevolution von 1830 und dem retour des cendres von Napoleon I. im Dezember 1840. Gemälde wie »Transport de nuit au GrosCaillou des cadavres non reconnus à la Morgue, après les journées de juillet 1830« oder »Inhumation des victimes de Juillet devant la colonnade du Louvre, le 30 juillet 1830« und Objekte wie ein Miniatursarg Napoleons I. und andere Souvenirs der Überführung des ehemaligen Kaisers unterstreichen darüber hinaus, welche Bedeutung der Totenkult in dieser Zeithatte. Die Ausstellung ist aber nicht nur Ausdruck der Erinnerungskultur in der Mitte des 19. Jahrhunderts2, sondern sie repräsentiert zudem eine bis heute forschungsprägende Zäsur. So wählt Emmanuel Fureix in seiner umfangreichen Arbeit zur Bedeutung von Trauer in der französischen Politik während der Romantik den retour des cendres ebenfalls als Endpunkt und unterstreicht damit dessen besondere Bedeutung in der französischen Erinnerung.
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